Wettbewerbsbeitrag Ledermuseum

In den 60er-Jahren wurde der Bestandsbau durch 2 Pavillons, die einen Innenhof bilden, ergänzt. Diesen schönen städtebaulichen Ansatz möchten wir aufgreifen und die beiden bestehenden Pavillons erhalten.

In dem Bereich des ehemaligen Innenhofes zwischen den beiden Pavillons schlagen wir vor, als freigestellter Körper im Raum- das Schaudepot und im Obergeschoss die Bibliothek zu platzieren.

Der Übergang zum Hauptgebäude wird -dem Entwurf der 60er Jahre folgend- und in Verlängerung des Haupteingangs als Foyererweiterung und Erschließungsraum des Museums mit repräsentativer Treppe wiederhergestellt, so dass- zwischen Hauptgebäude und Rückgebäude- auch wieder zwei intime Höfe entstehen werden.

Auch die Überbauung mit dem Stahlgerüst aus den 80er Jahren möchten wir erhalten; sie ist da, als Ausstellungsraum funktionsfähig, warum also abreißen?

Nur den südlichen Baukörper mit Anlieferung und Arbeitsplätzen möchten wir durch einen Neubau in Holzbauweise ersetzen um gute helle und funktionstüchtige Arbeitsplätze und eine gute Situation für die Anlieferung zu ermöglichen.

Dieser südliche Neubau bildet zusammen mit den beiden schmalen, vor den Bestandsgebäuden liegenden Gängen, eine Klammer, die die Baustruktur zusammenfasst.

Diese „grüne“ Klammer -ebenfalls in Holzbauweise errichtet-ist sowohl 2. Rettungsweg für die Besucher und Mitarbeiter als auch neue thermische Hülle des Bestandes.

Die grüne Klammer fungiert nicht nur als neues Erschließungssystem und thermische Hülle sondern auch – in Zusammenhang mit der Begrünung und dem vorgelagerten schmalen Wasserbassin – dem sommerlichen Wärmeschutz.

Durch entsprechende Lüftungsklappen entsteht über dem Wasserbassin ein Kamineffekt, der die nächtliche Auskühlung der rückwärtigen Gebäude unterstützen wird. Diese neue thermische Klammer erspart auch die Aufwendung für den Rückbau bestehender Fassaden da die thermische Hülle außerhalb des Bestandes situiert wird.

Durch den Erhalt eines Großteils der Gebäudestruktur und der damit gespeicherten grauen Energie wird der CO2 Verbrauch beim Bau wesentlich reduziert. Dies gilt natürlich auch für das denkmalgeschützte Hauptgebäude.

Die Ausbildung der grünen Klammer mit dem vorgelagerten Wasserbassin als thermische aktives Bauelement in low- tech Bauweise reduziert die Aufwendungen für den sommerlichen Wärmeschutz erheblich.

Zusätzliche Vorteile dieser begrünten Wand sind Nistplätze für Vögel, sowie eine erhöhte Wasserverdunstung und der damit verbundene Kühleffekt im Sommer. Statt einem Hinterhof entsteht eine grüne Oase, die auch den Mitarbeitern des Museums in den Arbeitspausen zur Verfügung steht.