Kommunikationszentrum der Fa. Mayr in Mauerstetten
Einfach – Komplex
Die erste Wettbewerbsidee für mayr.com war schnell geboren. Das Gebäude sollte rund werden. Ein naheliegender auch sinnfälliger Bezug zum wichtigsten Produkt der Fa. Mayr: Die Bremsen und Kupplungen zeigen runde Formen.
Es dauerte allerdings nicht lange, da kamen uns ernste Zweifel, ob der Ansatz nicht vielleicht zu platt ist: Produkt rund – Gebäude rund. In der Folge probierten wir diverse andere Kubaturen aus – alle eckig.
Die besondere städtebauliche Situation – die freie, exponierte Lage am Ortseingang von Mauerstetten – brachte dann die Entscheidung für den Rundling: Der runde Baukörper funktionierte in dieser topografischen Situation am besten. Er fügte sich besser in die Landschaft, war eleganter und dennoch – auf zurückhaltende Weise -zeichenhaft für einen Weltmarktführer.
Damit gab es bereits mehrere gute Gründe für die gewählte Form- ein weiterer kam dazu: Das Rund ist auch eine angemessene symbolische Form für Kommunikation, sie bildet eine Mitte und versammelt um diese Mitte.
Der räumlich-funktionale Grundgedanke ist deshalb die zentrale Halle in der man sich trifft und an der alle weiteren Räume liegen.
Einfach nur rund sind allerdings weder Halle noch das Gebäude insgesamt: der Mittelpunkt der Halle ist nicht derjenige der Gebäudehülle und die innere Säulenreihe der Halle folgt einem dritten Zentrum. Der Hallenraum entwickelt damit eine spielerische Dynamik, räumliche Spannung entsteht.
Der Gedanke dahinter : „zentral und doch dezentral“ - wirkt zunächst paradox, macht jedoch als Wechselspiel durchaus Sinn für ein Gebäude das der Kommunikation dienen soll.
Da das Gelände nach Süden abfällt sind die hangseitigen Seminarräume halbgeschossig gegen die Halle versetzt und über Galerien erreichbar. Der Grundriss folgt damit der Topografie.
Im Obergeschoss schliesst sich der Ring. Dort sind Büros untergebracht und die „Skybar“ mit Blick auf die Allgäuer Alpen.
mayr.com besitzt zwei Gebäudehüllen. Die raumabschliessende Fassade und eine zweite, aus vertikalen, radial stehenden Glaslamellen. Dieser diaphane Mantel bildet den Raum zwischen aussen und innen.
Bewegt man sich auf das Gebäude zu öffnet sich die Fassade für den Besucher - bewegt man sich am Gebäude vorbei, dann schliesst sich die Hülle zum transparenten Körper.