Internationale Kindertagesstätte Bonn

BauherrBBR
Wettbewerb 1. Preis 2010
Auszeichnung Kita Preis NRW 2014
Auszeichnung BDA Preis 2014 Bonn-Rhein-Sieg
Auszeichnung Vorbildliche Bauten in NRW 2015
Fotos Thomas Zwillinger
Spielterrasse mit "Toldos"
Ansicht vom Garten
vor der "Skyline"
mit Blick auf den "Langen Eugen"
der Wickelraum
"Gartenpavillon"
Lageplan

Ein „Salettl“ für Kinder aus der ganzen Welt

Unser Bauplatz liegt in einem Areal, das von überwiegend gründerzeitlichen, villenartigen Gebäuden eingefasst ist, einen Steinwurf entfernt vom „langen Eugen“, kaum weiter weg vom Plenarsaal und dem Kanzlerbungalow. Zu Zeiten der Bundeshauptstadt Bonn beherbergten diese Villen die Landesvertretungen der deutschen Bundesländer. Im Inneren des Karrees also lag unser Grundstück – letztlich war damit unsere Aufgabe, in einem Garten mit Blick auf den „Langen Eugen“ zu bauen.

Schnell war der Gedanke geboren, das Thema des neuen Gebäudes solle „Pavillon“ sein. Nur, ein Pavillon ist eben ein recht kleines Gebäude und die internationale Kindertagesstätte sollte ein 8-gruppiges Kinderhaus werden. Eigentlich hätten wir die Idee deshalb sofort verabschieden können, hätte sie nicht eine besondere Anziehungskraft entwickelt.

Da war nämlich ein weiterer Aspekt – Pavillons sind häufig aus Holz gebaut, jedenfalls sind es leichte Konstruktionen. Mit Holz für Kinder bauen erschien uns ohnehin als angemessen – folglich gab es nun einen weiteren triftigen Grund am Grundgedanken festzuhalten.

Je zwei Gruppenraumcluster haben wir dann zu einer L-förmigen Raumfolge verbunden. Im Inneren befinden sich die Kindergarderoben und die Treppe ins Obergeschoß, wo die nächsten beiden Gruppen zuhause sind. Damit war ein Kinderhaus für 4 Gruppen entstanden – in unserer Sprache ein „Salettl“ für 4 Gruppen. Wir haben diesem „Salettl“ noch zwei weitere hinzugefügt.

Eines für weitere vier Gruppen und eines für gemeinschaftlich genutzte Räume. Insgesamt entstand so ein gegliederter, L-förmiger Bau. Dessen Baukörper fügte sich – im Arbeitsmodell überprüft – recht passabel in die Umgebung ein.

Das Haus wurde so realisiert wie im Wettbewerbsentwurf vorgeschlagen. Deshalb ist es auch ein Massivholzhaus geworden. Aus unserer Sicht ist das Bauen mit Holz ein Beitrag zum CO2- sparenden Bauen, denn Holz ist nicht nur ein CO2-neutraler Baustoff, es bindet vielmehr CO2, zumindest solange es verbaut bleibt. Der energetische Standard der internationalen Kindertagesstätte entspricht dem eines Passivhauses.

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