Fachpresseinformation
Eine Holzschule mitten in München
Das kirchliche Zentrum in München Haidhausen ist geprägt durch gründerzeitliche Solitärbauten, wie die Jugendkirche, das Campusgebäude und das mächtige Schulhaus des Edith-Stein-Gymnasiums. Letzteres steht unweit vom Bauplatz der Franziskus-Grundschule. Städtebaulich schließen hirner & riehl architekten und stadtplaner an diese Tradition des Ortes wieder an. Auch die neue Grundschule fassen sie formal und inhaltlich als Schulhaus – das heißt sie fügen dem bestehenden Ensemble einen weiteren Solitär hinzu.
Vorgefunden hatten sie in diesem Bereich des Areales drei weitere kleinere Gebäude, deren städtebauliche Anordnung etwas zufällig wirkt: Das Schutzengelshaus, das Josefshaus und die Turnhalle. Die Entwurfsabsicht war mittels des neuen Schulbaukörpers eine stadträumliche Gruppe zu formieren. Die Franziskusschule bildet mit dem Josefshaus und der Turnhalle einen nach Westen zum Obstgarten offenen Platz, der als Pausenhof genutzt werden wird. Die östliche Stirnseite der Schule schafft wiederum mit dem Schutzengelshaus und dem Josefshaus einen kleinen Vorplatz, in dem die Preysingstrasse ihren Abschluss findet.
Das Schulhaus mit dem Bauch
Damit der lang gezogene Baukörper eine erfahrbare Mitte hat und ein räumlich großzügiges Foyer, haben hirner & riehl architekten an der Stelle der Schule einen „Bauch“ gegeben. Genau dort ist der Eingang in das Gebäude. Aus der Eingangshalle führt auch gleich die große zentrale Treppe in die beiden Obergeschosse, wo sich pro Ebene zwei Lernlandschaften anschließen. Im Erdgeschoss finden die Besucher die Mensa, den zuschaltbaren Mehrzweckraum und im westlichen Teil den Lehrerbereich.
Der zentrale Hallenraum mit der Treppe erhält Zenithlicht von einer großen Verglasung im Dach. Hier finden die Schüler und Schülerinnen die allgemein genutzten Räume. Die Jahrgangscluster gruppieren sich um eine räumlich polygonale Mitte, einer Art „Marktplatz“ mit vielen Sichtverbindungen in die anliegenden Klassenräume.
Besonders differenzierte Räume entstehen im zweiten OG, dort sind die Dächer raumhaltig ausgebildet. Die einzelnen Clusterräume erhalten dadurch unterschiedliche Raumcharaktere.
Komplexe Räume unter einem gemeinsamen Dach, in einem einfachen Baukörper mit klarer Orientierbarkeit für die Kinder, das war die Entwurfsabsicht der Architekten.
Wollte man assoziative Bilder für das Schulhaus finden, dann läge vermutlich das Bild eines Schiffes, vielleicht einer Arche nahe. In dem durchlaufenden First könnte man einen Kiel erkennen.
Fast alles aus Holz
Da passt auch das Baumaterial ins assoziative Bild der Arche – die Schule ist ganz aus Holz konstruiert. Man sieht dies außen und vor allem auch im Inneren: Wände und Decken sind aus massivem Holz, die Böden wurden mit Holzparkett belegt. Dies schafft sowohl pflegeleichte, robuste Oberflächen, als auch eine optimale Wohlfühl- und Lernatmosphäre.
Dass das Bauen mit Holz einen bedeutenden Beitrag zur Minderung des CO2 Ausstosses leistet kommt noch on Top. Pädagogisch wird die Schule den Schwerpunkt im Bereich Ökologie und Nachhaltigkeit setzen. Wo könnte man das besser tun als in einer Schule aus Holz.