Erweiterungsbau Feodor-Lynen-Gymnasium

Der Satellitenbau wird der vierzügigen Mittelstufe vorbehalten sein und ermöglicht den Unterrichtsbetrieb nach dem Lernhauskonzept. In dem Neubau gelingt es, die Erschließungsflächen fast vollständig als Aufenthaltsräume zu nutzen. Der Eingang ist am überdachten Rücksprung des Gebäudes im Südosten angeordnet. Die anschließende Aula kann auch für kleinere, schulische Veranstaltungen verwendet werden. Von dort werden der Computerraum, die Lehrerstation, die Räume der Oberstufenbetreuung sowie Sanitärräume erschlossen. Die Obergeschosse organisieren sich jeweils nach dem Lernhausprinzip um eine zentrale Mitte. Die Unterrichtsräume gruppieren sich windmühlenartig und mit Sichtbeziehung um den zentralen Raum. Die Architekten schufen mit der Begrenzung auf wenige Materialien eine durchgängige Klarheit der Konstruktion. Mit dem Einsatz gleicher Elemente aus gleicher Formensprache entsteht der ruhige und angenehme Hintergrund, der für ein Lernhaus wichtig ist.

Der dominierende Baustoff Holz bleibt überwiegend sichtbar, seine Lebhaftigkeit kontrastiert die serielle Konstruktion. Es wurden überwiegend natürliche, emissionsfreie bzw. emissionsarme Baustoffe eingesetzt. Auf materialverändernde Beschichtungen wurde bewusst verzichtet, um somit das Gebäude und seine Beschaffenheit für Schüler und Lehrer begreifbar zu machen. Die Materialwahl ist überwiegend auf nachwachsende natürliche Rohstoffe ausgerichtet. Der Holzbau steht auf einem mineralischen Untergeschoss. Die Holzbauweise ermöglichte eine kürzere Bauzeit mit hohem Vorfertigungsgrad und weitgehender Unabhängigkeit von jahreszeitlichen Witterungseinflüssen. Die drei Obergeschosse in Massivholzbauweise wurden in Bauelementen werkseitig vollständig vorgefertigt und vor Ort auf dem Stahlbeton-Untergeschoss montiert. Die Wände bestehen aus Brettsperrholz, die Decken aus leimfreien Brettstapelholz im Beton-Verbund, um die großen Spannweiten wirtschaftlich zu ermöglichen, das Dach aus reinen Brettstapel-Elementen. Die Holzoberflächen bleiben weitgehend sichtbar, was eine warme, natürliche Atmosphäre schafft und das Raumklima positiv beeinflusst. Ca. 900 Kubikmeter Holz wurde in dem Erweiterungsbau verbaut. Holz hat einen geringen Primärenergiegehalt und bindet im verbauten Zustand zusätzlich dauerhaft CO2. Sämtliche Baustoffe sind recycelbar, beispielsweise wurde im Bodenaufbau eine Ausgleichsschüttung aus mineralisch ummantelten Holzspänen verwendet, die am Ende der Nutzungsdauer des Schulhauses ohne nennenswerten Qualitätsverlust in ein neues Gebäude eingebaut werden könnten. (Geschlossener Materialkreislauf).

Adresse: Feodor-Lynen-Straße 2, 82152 Planegg

Bauherr: Gemeinde Planegg vertreten durch den Zweckverband staatl. Gymnasium Würmtal

Architektur & Brandschutz: hirner & riehl architekten stadtplaner bda Matthias Marschner, Susanne Reith, Julia Bawej, Philipp Brodbeck,

Statik: m4 Ingenieure, München

Landschaftsarchitektur: lab landschaftsarchitektur brenner, Landshut

Elektro: Ingenieurbüro Knab, München

Wärmeschutz/Energie/Akustik KURZ UND FISCHER Beratende Ingenieure, Feldkirchen Westerham HLS: P+G Ingenieure, Passau

BGF: 3180

Bauweise:

Räume für den Unterricht nach dem Lernhausprinzip Holzmassivbauweise/ Nadelhölzer aus heimischer Forstwirtschaft ca. 900 m³ Verwendung von emisionsarmen Bauprodukten Sehr gute akustische Behaglichkeit durch Gestaltung Rückbau- und Recyclingfreundlichkeit Langlebigkeit und Reparaturfreundlichkeit Bauteile / Verbrauchsoptimiert Fassade Obergeschoss: hinterlüftete Holzverschalung vertikalen Boden-Deckel-Schalung /Bodenschalung Tanne farbig lasiert Heizung/Lüftung/ Energie: Klassenzimmer: mechanische Lüftung-dezentrale Lüftungsgeräte Aula/ zentrale Mitten: zentrale Lüftung EnEV 2016 Effizienzhaus 40 Anschluss an das Nahwärmenetz des Schulgebäudes regenerative Energien – PV Anlage auf dem Dach