Wettbewerb

Unser Beitrag für den Wettbewerb „Neubau Ankunftszentrum Patrick Henry Village (PHV) in Heidelberg“:

Städtebau

Ein zentraler Erschließungsweg, ein befestigter, städtischer Platz und ein durch Bestandsbäume charakterisierter grüner Platz bilden das städtebauliche Grundgerüst des Ankunftszentrums.

Das Verfahrensgebäude mit seinen 7 Geschossen ist der von weitem sichtbare Hochpunkt dieses Teils des Quartiers. Der zentrale städtisch geprägte Platz, der vom Parkway gekreuzt wird, bildet den Mittelpunkt des neuen Ankunftszentrums und für die Geflüchteten einen einladenden Ort zum Verweilen, und zur ungezwungenen Kommunikation außerhalb des Sicherheitsbereiches. Auf der Ostseite dieses Platzes befinden sich das Verfahrensgebäude mit direktem Ein- und Ausgang vom Platz her und der Zugang zum Gebäude des BAMF. Auf der anderen Seite bilden der Funktionsbereich und das Kantinengebäude die Begrenzung des Platzes. Zwischen diesen beiden Gebäuden liegt der Eingang zum Unterbringungs-bereich. Hier haben wir, anknüpfend an die bestehende und im Masterplan vorgesehene Einzelhausbebauung eine eher kleinteilige Gebäudestruktur gewählt, die eine einfache Separierung einzelner Bewohnergruppen ermöglicht.

 

Ideenteil/Übergangsbereich zur Stadtteilmitte

Um an dieser Stelle das neue Stadtquartier mit dem Ankunftszentrum zu vernetzen, schlagen wir hier eine wachsende Baustruktur für vielfältige Nutzungen der Kultur und Kreativwirtschaft vor. In diesem Kreativquartier mit niederschwelligen Angeboten für informelle Zwischennutzungen kann nach und nach ein lebhafter und identitätsstiftender Ort für das ganze neue Stadtquartier entstehen. In einer adaptiven, informellen Baustruktur, die durch wenige, städtebaulich maßgebende Eckpunkte definiert wird entstehen Stück für Stück Räume für Künstler, Start-ups, Gastronomie, Werkstätten, Läden, Märkte, Hallen Recyclingbörsen, Gewächshäuser und vieles andere mehr. Als erster Baustein der geplanten „circular city“ könnte dieser Bereich als Prototyp für die angestrebte Kreislaufwirtschaft auf dem Gelände dienen und ein Vorbild für weitere Bauvorhaben auf dem Gelände werden. Die alten Gebäude dienen dabei als das Rohstofflager für diese neuen Baustrukturen.

 

Konstruktion, Material und Energie

Für alle Gebäude des Unterbringungsbereichs schlagen wir eine komplett vorgefertigte hochgedämmte Holzkonstruktion in Holztafelbauweise mit leichten Innenwänden und vorgefertigten Nasszellen vor. Die Fertigung erfolgt so, dass Innen- und Außenwände für unbekannte Folgenutzungen nutzbar sind. Um Anpassungen an später geänderte Nutzungsanforderungen ohne größeren Aufwand erfüllen zu können schlagen wir hier eine Stahlbetonskelett-konstruktion mit Holzfassaden vor. Der Energiebedarf wird über PV-Anlagen und eine zentrale Wärmeerzeugung (Nahwärmenetz) gedeckt.